Immunfit mit Ernährung - ein ABC fürs Immunsystem

Neben richtiger Hygiene, regelmäßigem Händewaschen und Kontaktvermeidung spielt vor allem auch die richtige Ernährung eine große Rolle für den Schutz gegen Viren, Bakterien und Co. Denn zahlreiche Nährstoffe, wie beispielsweise Vitamin A, Vitamin C, Vitamin B12 oder Folsäure sind notwendig für ein gut funktionierendes Immunsystem.  

Im folgenden ABC erfahren Sie bei jedem Buchstaben mehr über einen essentiellen Nährstoff, über ein Lebensmittel, über Körperfunktionen oder physiologische Zusammenhänge. Sie alle stehen mit einem normal funktionierenden Immunsystem und einem gesunden Organismus in Zusammenhang.
Das ABC erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


A - Vitamin A

Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin und kommt in nennenswerten Mengen nur in tierischen Lebensmitteln vor, seine Vorstufen, darunter das wichtige β-Carotin, in pflanzlichen Lebensmitteln. β-Carotin gehört zu den sogenannten Carotinoiden, die im Körper in Vitamin A umgewandelt werden.

Vitamin A ist an vielen Vorgängen in unserem Körper beteiligt. Beispielsweise trägt es zur normalen Erhaltung der Haut und von Schleimhäuten bei, die ja ein erstes Schutzschild gegen das Eindringen von Viren und anderen Krankheitserregern darstellen. Darüber hinaus unterstützt es die normale Funktion des Immunsystems. Und auch beim Sehvorgang, genauer gesagt beim Hell-Dunkel-Sehen, spielt es eine Rolle.  β-Carotin ist ein wichtiges Antioxidans und kann somit Zellschäden, die durch sogenannte freie Radikale entstehen, entgegenwirken.

Tipp: Essen Sie häufig rote und orange Gemüse- und Obstsorten, wie Karotten, Tomaten, Paprika, Süßkartoffeln, Melone oder Marillen. Durch das in ihnen enthaltene β-Carotin kann man ganz ohne tierische Lebensmittel seinen Vitamin A – Bedarf decken.

 

B – B-Vitamine

Die Gruppe der B-Vitamine umfasst insgesamt 8 Vertreter, nämlich Vitamin B1, B2, B6, B12, Niacin (B3), Biotin, Pantothensäure (B5) und Folsäure. Sie sind alle wasserlöslich und sind wichtige Regulatoren für den Stoffwechsel.

Auch an einem funktionierenden Immunsystem sind einige von ihnen beteiligt - Vitamin B6, B12 und Folsäure unterstützen die normale Funktion des Immunsystems, Vitamin B 2 trägt dazu bei, unsere Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.

Folgende Lebensmittel sind gute Quellen für B-Vitamine:

Vitamin B2: viele Käsesorten, wie z.B. Emmentaler, Feta oder Parmesan, Eier, Rinder- oder Schweineleber oder etwa Sardinen

Vitamin B6: viele verschiedene Lebensmittel, sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs, wie Rindfleisch, Schweinefleisch oder Hühnerfleisch, Lachs, Forelle oder Sardinen, Kartoffeln, Maroni (Esskastanien), Walnüsse, Mohn und Linsen

Vitamin B12: tierische Lebensmittel wie Fleisch oder Innereien vom Rind oder Schwein, Sardinen, Thunfisch, Miesmuscheln, Nori Meeresalgen, Milch, Joghurt oder Frischkäse

Folsäure: tierische und pflanzliche Lebensmittel wie Rinderleber, Weizenkeime, Hühnerei, Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Sojabohne oder Mungobohne, Grünkohl, Sojasprossen, Spinat, Feldsalat und Spargel

Tipp: Viele B-Vitamine kommen in größerer Menge vor allem in tierischen Lebensmitteln vor. Deshalb ist bei einer rein veganen Ernährung die Lebensmittelauswahl und -kombination besonders wichtig. Vitamin B12 muss bei einer rein pflanzlichen Ernährungsweise auch unbedingt supplementiert werden. Der Folsäure-Bedarf wird hingegen vor allem durch eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten ist, gedeckt. Daher lautet hier die Empfehlung: 5 am Tag!

 

C – Vitamin C

Vitamin C oder Ascorbinsäure ist ein wasserlösliches Vitamin und eins der bekanntesten Antioxidantien. Vitamin C ist an vielen wichtigen Stoffwechselreaktionen in unserem Körper beteiligt. Unter anderem unterstützt es die Funktionen des Immunsystems, kann die Aufnahme von Eisen verbessern oder trägt zur Verringerung von Ermüdung und Müdigkeit bei.

Vitamin C ist hauptsächlich in Obst und Gemüse enthalten. Zu den besonders guten Vitamin-C-Quellen zählen unter anderem folgende Sorten: Paprika, Kohlsprossen, Kresse, Petersilie, Fenchel, Kiwi, Zitrusfrüchte oder schwarze Ribisel.

Der Bedarf an Vitamin C liegt bei durchschnittlich 80-100 mg pro Tag. Raucher haben auf Grund ihres höheren oxidativen Stresses einen um ca. 50% höheren Bedarf.

Tipp: Um den durchschnittlichen Tagesbedarf an Vitamin C zu decken sollte man regelmäßig Obst und Gemüse zu den Mahlzeiten essen. Das verbessert übrigens auch die Eisenaufnahme aus den Speisen.

D – Vitamin D

Vitamin D zählt zu den fettlöslichen Vitaminen und hat eine gewisse Sonderstellung, da es in der Haut mit Hilfe vom Sonnenlicht zu einem großen Teil selbst aufgebaut werden kann. Auch Vitamin D unterstützt zahlreiche Funktionen in unserem Körper. Beispielsweise ist es für die Knochengesundheit wichtig. Darüber hinaus unterstützt es aber auch die normale Funktion des Immunsystems.  

Vitamin D kommt in unseren Lebensmitteln nur in sehr geringer Menge und hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln wie z.B. Makrelen, Sardinen, Heringe und Regenbogenforelle, aber auch in einigen Speisepilzen, wie z.B. in Steinpilzen, vor.  

Um den Vitamin D-Bedarf zu decken, ist es daher wichtig, sich regelmäßig im Freien aufzuhalten.

Tipp: Versuchen Sie täglich rund ein Viertel der Körperoberfläche (Gesicht, Hals, Dekolleté, Teile von Armen und Beinen) für etwa 15 Minuten von der Sonne bestrahlen zu lassen. Passen Sie dabei aber natürlich auch auf, keinen Sonnenbrand zu bekommen.

 

E – Vitamin E

Das fettlösliche Vitamin E ist eines der wichtigsten Antioxidantien und trägt als dieses dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.

Für die Bedarfsdeckung von Vitamin E eignen sich vor allem hochwertige Pflanzenöle, wie z.B. Weizenkeim-, Sonnenblumen-, Maiskeim-, Soja-, Distel- oder Rapsöl. Aber auch Leinsamen, Weizenkeime und Nüsse zählen zu den Vitamin E-Quellen.

Vitamin E ist empfindlich gegenüber wiederholtem Erhitzen, Licht und Sauerstoff. Am besten ist es daher hochwertige Pflanzenöle dunkel und kühl zu lagern.

F – Fisch

Fisch ist ein wertvolles tierisches Lebensmittel, dessen Konsum jedoch vor allem aus ökologischen Gründen (Überfischung der Meere) vielfach diskutiert wird. Generell unterscheiden wir zwischen Salz- und Süßwasserfischen und unterteilen die Fische nach ihrem Fettgehalt in fettarme und fettreiche Fische.
Neben hochwertigem Eiweiß liefern fette Fische, wie Makrelen oder Thunfisch, wertvolle Omega-3-Fettsäuren, vor allem EPA und DHA. Die essentielle Docosahexaensäure (DHA) ist wichtig für die Erhaltung einer normalen Gehirnfunktion, für die Sehkraft, sie unterstützt die Funktion unseres Herzens und wirkt Depressionen entgegen. Die hochwertigen Omega-3-Fettsäuren zählen außerdem zu den wichtigsten antientzündlichen Inhaltsstoffen in unserem Essen.

Viele Fischsorten, wie beispielsweise Seehecht, Barsch oder auch Forelle, sind außerdem eine gute Quelle für das Spurenelement Selen, das eine Rolle in einem normal funktionierenden Immunsystem spielt.

Tipp: Achten Sie beim Fischkauf ganz besonders auf die Herkunft und Kennzeichnung.

 

G – Gemüse

Gemüse sollte neben Obst die Basis unserer Ernährung darstellen. Die WHO empfiehlt täglich 400 Gramm Gemüse zu essen, was in etwa 3 Portionen entspricht. Leider erreichen viele von uns diese Empfehlung bei weitem nicht.

Gemüse schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch eine Quelle für verschiedene Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoff. Dabei enthält es aber kaum Fett und Kalorien. Die verschiedenen Farben von Obst und Gemüse sagen etwas über die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, wie z.B. Lykopin, Chlorophyll, Carotinoide oder Anthocyane, aus. Diesen sekundären Pflanzenstoffen wird ein großes gesundheitsförderndes Potential, wie z.B. antivirale oder entzündungshemmende Wirkung, zugeschrieben.
Die Vielfalt an verschiedenen Gemüsesorten ist enorm und jedes einzelne Gemüse hat andere ernährungsphysiologische Vorteile. Auch deshalb ist es am besten möglichst kunterbunt und abwechslungsreich zu essen und Gemüse nicht nur roh sondern auch gegart zu genießen.

Tipp: Versuchen Sie einmal bei Ihrem Mittag- und Abendessen das „Tellerprinzip“ umzusetzen. Dabei wird unter anderem empfohlen etwa die Hälfte des Tellers voll Gemüse zu haben.

H – Hirse

Die Hirse ist eines der nährstoffreichsten Getreidesorten überhaupt. Daher hat sie auch in einer gesunden und abwechslungsreichen Küche einen besonderen Stellenwert. Neben komplexen Kohlenhydraten und den Vitaminen B1, B6 und Niacin ist Hirse außerdem eine gute Quelle für Magnesium, das für viele physiologische Funktionen benötigt wird. Unter anderem trägt es zum Elektrolytgleichgewicht bei, unterstützt die Funktion von Muskeln und Nervenzellen und spielt eine Rolle bei der Erhaltung von Knochen und Zähnen. Auch die für ein funktionierendes Immunsystem wichtigen Nährstoffe Eisen und Zink sind in Hirse in ausreichenden Mengen vorhanden.
Für alle, die glutenhaltiges Getreide nicht vertragen, ist die Hirse außerdem eine Alternative der ersten Wahl.

Tipp: Bereiten Sie eine größere Menge Hirse zu. Im Kühlschrank ist sie gekocht und gut abgedeckt ein paar Tage haltbar. Und Sie haben damit schnell eine passende Beilage oder eine Zutat für einen Frühstücks-Porridge zur Hand.

I – Immunsystem

Das Immunsystem ist das Verteidigungssystem unseres Körpers gegen Viren, Bakterien, Pilzen, Parasiten & Co. Es setzt sich aus unterschiedlichen Organen, Zellen, Geweben und Molekülen zusammen, die über viele verschiedene Mechanismen zusammenarbeiten.
Die Haut und die Schleimhäute (z.B. in Nase und Rachen, im Darm oder in der Harnröhre) stellen eine erste Barriere gegen Krankheitserreger dar. Damit sie funktionsfähig sind werden unter anderem Vitamin A und die B-Vitamine B2, Niacin und Biotin benötigt.

Kommt es dennoch zu einem Eindringen von Fremdstoffen kommt die zelluläre Abwehr zum Einsatz. Die Abwehrzellen arbeiten Hand in Hand und haben unterschiedliche Mechanismen um die Erreger zu eliminieren. Zu den wichtigsten Vertretern zählen beispielsweise Fresszellen wie Makrophagen, Granulozyten, natürliche Killerzellen, dendritische Zellen, B-Lymphozyten, T-Lymphozyten und T-Helferzellen.

Die Voraussetzung für eine funktionierende Immunantwort ist ein adäquater Ernährungszustand. Das bedeutet, dass man mit allen wichtigen Nährstoffen, wie z.B. Proteine, Vitamin C, B6 oder Selen, optimal versorgt ist. 

Tipp: Möchte man sein Immunsystem unterstützen, kann man durch die richtige Lebensmittelauswahl bereits eine gute Voraussetzung schaffen. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit vielen pflanzlichen Lebensmitteln (Obst, Gemüse, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und hochwertige Öle) und ausreichend kalorienfreie Getränke. Konsumieren Sie – wenn Sie möchten – tierische Lebensmittel in mäßigen Mengen und achten Sie hier besonders auf eine gute Qualität. Süßigkeiten, Kuchen, Fastfood oder Alkohol können mit dieser Basis als Genusshäppchen den Speiseplan ergänzen.

 

J – Joghurt

Das Milchprodukt Joghurt wird aus Milch durch die Aktivität von Milchsäurebakterien, z.B. Lactobacillus, gebildet. Joghurt gib es in unterschiedlichen Fettstufen, pur oder in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Fruchtjoghurt oder Dessertjoghurts können mitunter eine große Menge an Zucker enthalten. Daher sollte man bei der Auswahl des Joghurts besonders auf das Nährwertetikett achten und Produkte ohne oder mit nur mäßig Zuckerzusatz konsumieren. Ein bisschen Zucker kommt übrigens auch vom natürlich enthaltenen Milchzucker (Laktose) und daher wird auch beim Naturjoghurt ein paar Gramm Zucker gekennzeichnet.
Joghurt ist ein wertvolles tierisches Lebensmittel – enthält es neben hochwertigem Protein auch noch eine signifikante Menge an Calcium. Als natürlich probiotisches Nahrungsmittel hat Naturjoghurt außerdem einen positiven Einfluss auf unsere guten Darmbakterien. 

Tipp: Statt Fruchtjoghurt zu kaufen bereiten Sie sich doch selbst eines zu – frische Früchte mit Naturjoghurt gemixt ergibt ein wunderbares und leckeres Fruchtjoghurt. Und auf die Zugabe von Zucker können Sie dabei ganz verzichten.


K - Knoblauch

Der ursprünglich aus Zentralasien stammende Knoblauch ist eines der ältesten und bekanntesten Gewürzpflanzen und erfreut sich heute überall auf der Welt großer Beliebtheit. Seit Jahrhunderten wird er auch wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung als Heilmittel hochgeschätzt.
Die unterirdisch wachsende Knolle besitzt eine kleine Zwiebel, die aus etwa fünf bis 20 Tochterzwiebeln - den Knoblauchzehen – besteht. Der Knoblauch riecht und schmeckt scharf, etwas süßlich und leicht herb. Das manchmal als unangenehm empfundene Aroma kommt durch seine ätherischen Öle zustande, genauer gesagt durch seine schwefelhaltigen Inhaltsstoffe wie dem Alliin.
Diese sekundären Pflanzenstoffe sind es auch, die für die vielen Heilwirkungen von Knoblauch verantwortlich sein sollen. Blutverdünnend, antimikrobiell und entzündungshemmend - das sind nur einige der möglichen Wirkungsweisen des Knoblauchs.
 
Tipp: Egal ob gehackt oder durch die Presse, Knoblauch sollte beim Anbraten keinesfalls zu dunkel werden, da er sonst bitter wird und das den Geschmack der Speise ordentlich trüben kann. Übrigens: gedünstet, gebraten oder gegart ist Knoblauch meist etwas bekömmlicher als roh.

 

L – Leaky Gut

Leaky Gut bedeutet übersetzt löchriger Darm und es bezeichnet eine Situation in unserem Organismus, in der der Darm auf Grund einer gestörten Darmbarriere (z.B. durch eine veränderte Darmschleimhaut) durchlässig wird und somit mehr Fremdstoffe durch die Darmwand in den Blutkreislauf gelangen können.

Die Ursachen für eine Leaky Gut Syndrom sind vielfältig. Jahrelange ungünstige Ernährung, genetische Vorbelastung (z.B. bei Zöliakie oder Morbus Crohn), Schadstoffe/Toxine, Dysbiosen (Imbalance der Darmbakterien) Arzneimittel, Alkohol, Stress, Infektionen usw. können für eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmbarriere verantwortlich sein.

Tipp: Schützen Sie Ihre Darmgesundheit, indem Sie auf Ihre Ernährung achten, Stress, Genussmittel und unnötige Medikamenteneinnahme meiden und sich viel an der frischen Luft bewegen. Eine frische, abwechslungsreiche, ballaststoffreiche und pflanzenbasierte Ernährung mit ausreichend kalorienfreien Getränken hat dabei einen besonderen Stellenwert.

 

M – Mikrobiom

Der Darm, v.a. der Dickdarm, ist der Lebensraum unzähliger Darmbakterien, aber auch von Viren, Pilzen und anderen Organismen. Diese Vielfalt wird als Darm-Mikrobiom bezeichnet.

Mittlerweile weiß man, dass das Darm-Mikrobiom, allen voran die Besiedlung mit Darmbakterien, einen wesentlichen Einfluss auf unsere gesamte Gesundheit und unser Wohlbefinden hat. Ist die Darmflora gestört und die Besiedelung mit Darmbakterien in Dysbalance, kann beispielsweise auch unser Immunsystem betroffen sein. Denn 70-80% aller Immunzellen liegen unter der Darmschleimhaut.

Die Zusammensetzung unseres Darm-Mikrobioms selbst wird von vielen Faktoren beeinflusst – allen voran von unserer Ernährung und unserem Bewegungsverhalten, von Medikamenten, Schlaf, Stress oder etwa ob wir rauchen oder nicht. Vor allem ausreichend Ballaststoffe in unserer Nahrung, die etwa in Obst, Gemüse, Getreideprodukten oder Nüssen und Samen vorkommen, spielen hier eine wichtige Rolle. Denn sie dienen protektiven Darmbakterien als lebenswichtige Nahrung und regen gezielt deren Vermehrung an. Durch einen gesunden Lebensstil und eine bewusste Lebensmittelauswahl haben wir es damit selbst in der Hand unser Mikrobiom bestmöglich zu unterstützen.


N – Nüsse

Nüsse sind ein wichtiger Bestandteil einer gesunden, pflanzenbasierten Ernährung, sollten jedoch auf Grund ihres relativ hohen Kaloriengehaltes bewusst in den Speiseplan eingebaut werden. Sie enthalten nur wenig Wasser, aber reichlich Fett, v.a. einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, und Ballaststoffe.

Auch das natürliche Antioxidans Vitamin E ist in Nüssen enthalten. Es trägt unter anderem dazu bei, die Zellen vor oxidativen Stress zu schützen.

Manche Nussorten, wie Cashewnüsse, Paranüsse, Walnüsse oder Mandeln sind auch eine gute Quelle für Zink. Paranüsse zeichnen sich darüber hinaus durch den hohen Gehalt an Selen aus. Diese beiden Spurenelemente tragen ebenso zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.

Tipp: Täglich eine kleine Handvoll Nüsse ergänzen den Speiseplan perfekt.

 

O - Obstipation

Obstipation ist die medizinische Fachbezeichnung für Verstopfung. Man versteht darunter eine verminderte Stuhlentleerung mit erniedrigter Stuhlfrequenz (< dreimal pro Woche) bzw. wenn die Stuhlentleerung nur durch starkes Pressen möglich ist.

Die Gründe für Verstopfung sind vielfältig. Neben einer ungenügenden Wasser- und Ballaststoffaufnahme oder Bewegungsmangel, können auch manche Medikamente, eine Schwangerschaft oder eine Schilddrüsenunterfunktion Auslöser für Verstopfung sein.

Verstopfung kann nicht nur die Lebensqualität negativ beeinflussen, sondern langfristig auch gesundheitsschädlich sein. Deshalb sollte man bei chronischer Verstopfung medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

Tipp: Eine pflanzenbasierte Ernährungsweise mit viel Obst und Gemüse, Getreideprodukten, Nüssen und Samen enthält viele Ballaststoffe und kann somit chronischer Verstopfung entgegenwirken.

 

P - Proteine

Proteine/ Eiweiße sind neben Kohlenhydraten und Fett eines der drei energieliefernden Hauptnährstoffe in unserer Nahrung. Proteine sind vor allem als Baustoff für Zellen und verschiedene Gewebe (Muskeln, Organe) wichtig. Sie werden aus insgesamt 20 Aminosäuren zusammengesetzt. Einige davon kann der Körper nicht selbst aufbauen bzw. umwandeln, das heißt sie müssen über die Nahrung zuführt werden und werden somit auch als essentielle Aminosäuren bezeichnet.
Proteine werden bei der Verdauung zerlegt, die Einzelbausteine werden dann im Dünndarm resorbiert. Aus den einzelnen Aminosäuren werden im Körper neue Proteine, wie z.B. unsere Abwehrzellen, und andere komplexe Moleküle gebildet.
Proteine liefern zwar 4 kcal pro Gramm, werden aber kaum als Energiequelle herangezogen sondern hauptsächlich für die Neubildung, für Wachstum und Reparatur von Zellen benötigt.
Da unser Körper keine großen Eiweißspeicher hat bzw. wir ständig Eiweiß benötigen, sind wir auf eine regelmäßige Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Die Menge an benötigtem Eiweiß liegt bei ca. 0,8 – 1 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Bei hoher körperlicher Belastung kann der Eiweißbedarf auch etwas höher sein.
Gute Eiweißlieferanten sind Fleisch, Fisch, Eier oder Milch und Milchprodukte. Es gibt aber auch viele pflanzliche Eiweißquellen, wie z.B. Sojamilch und Tofu, Hülsenfrüchte oder Haferflocken, Amaranth und Quinoa.
Tipp: Eine pflanzenbasierte Ernährung, die – wenn gewünscht - mit hochwertigen tierischen Lebensmitteln ergänzt wird, liefert ausreichend Proteine. Supplement sind in der Regel nicht notwendig.

 

Q - Quinoa

Quinoa zählt zu den Pseudocerealien und ist schon seit langem bei Veganern, Vegetariern und Menschen, die auf glutenhaltige Getreidesorten verzichten möchten, beliebt. Das aus Südamerika stammende Korn, dessen Name mit „Mutter allen Getreides“ übersetzt werden kann, schmeckt leicht nussig. Es ist mit fast 14 g Eiweiß pro 100 g eine gute pflanzliche Proteinquelle und deswegen auch in der fleischlosen Küche als Eiweißlieferant interessant. Darüber hinaus punktet es aber auch noch mit vielen anderen Inhaltsstoffe, wie z.B. Ballaststoffen und den Spurenelementen Zink und Eisen, die unter anderem die normale Funktion unseres Immunsystems unterstützen. 100 Gramm des Pseudogetreides decken außerdem bereits 50 Prozent des Tagesbedarfs an Magnesium und mehr als 100 Prozent an Mangan ab. Letzteres trägt auch dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.
Tipp: Quinoa lässt sich kulinarisch in vielen Gerichten verwenden – als Müsli, Salat oder als Beilage zu Fleisch, Fisch oder Gemüse.

 

R – Relaxen

Relaxen bzw. sich zu entspannen ist ein ganz wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebensstils und kann somit auch einen bedeutenden Beitrag für ein funktionierendes Immunsystem leisten. Denn zu viel negativer Stress lässt im Organismus freie Radikale (aggressive Sauerstoffmoleküle) entstehen.
Man sollte also nicht nur seine persönlichen Stressquellen identifizieren und vermeiden, sondern auch versuchen, regelmäßige und ganz bewusst zu relaxen. Planen Sie zum Beispiel kleine Entspannungsübungen im Alltag ein. Atmen Sie dabei tief ein und aus. Oder gönnen Sie sich eine Pause mit Ihrer Lieblingsmusik oder einem Buch.

Tipp: Auch ein achtsames Ernährungsverhalten kann relaxend sein. Gehen Sie sorgfältig mit den Lebensmitteln um, bereiten Sie Ihre Mahlzeiten bewusst zu und essen Sie langsam, ganz in Ruhe und mit viel Genuss.


S – Sardinen

Sardinen haben in der Mittelmeerküche traditionell einen festen Platz und können auch durch ihre Nährstoffdichte punkten. Sie haben mit beinahe 20 Gramm pro 100 Gramm Fisch nicht nur einen hohen Proteingehalt, sondern sind auch reich an Omega-3-Fettsäuren. Auch andere essentielle Vitamine und Mineralstoffe sind in Sardinen enthalten – so etwa Vitamin B2, B6, D und Selen. Sie alle tragen auf unterschiedliche Art und Weise dazu bei, dass unser Immunsystem gut arbeiten kann und somit die Abwehr von Krankheitserregern richtig funktioniert.

Tipp: Die würzig schmeckenden Sardinen sind eine besonders nährstoffreiche Fischart und lassen sich auch auf vielerlei Arten zubereiten. Holen Sie sich Anregungen in Rezeptsammlungen und Kochbüchern der Mittelmeerküche.  

 

T - Tee

Tee ist ein sehr beliebtes Getränk und dank der vielen unterschiedlichen Sorten ist auch für jeden Geschmack etwas dabei – von Früchte- über Kräuter- bis hin zu Schwarzem oder Grünen Tee. Tee schmeckt und wärmt jedoch nicht nur, sondern ist auch als Durstlöscher gut geeignet, da er
ungesüßt kaum Kalorien hat.
Wer eine Erkältung hat, dem wird besonders empfohlen viel und warmen Tee zu trinken. Damit bleiben die Schleimhäute feucht und Viren können sich dort nicht so leicht anlagern. Außerdem können Bakterien und Viren durch die Flüssigkeit besser aus dem Körper abtransportiert werden.

Tipp: Viele Teesorten enthalten unterschiedliche sekundäre Pflanzenstoffe, die selbst auch antiviral, antimikrobiotisch oder entzündungshemmend wirken können.